Bericht: Wormser-Zeitung
Mitglieder wollen Rasen
TuS nimmt Platzumbau in Angriff / 50.000 Euro Kosten für Verein
Schlammschlacht: Noch kickt der TuS Wiesoppenheim auf dem Hartplatz.
Aber nur mit einem Rasenplatz könne der Verein überleben, sind sich die Mitglieder einig.
Von
Sascha Diehl
WIESOPPENHEIM Seit zwei Jahren kämpfen die Mitglieder des TuS Wiesoppenheim um die Zukunft ihres Vereins. Alle sind sich einig, dass ihr Club nur mit einem Rasenplatz überleben kann. Nun sieht es
so aus, als ob die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt sind.
Am Donnerstagabend stimmten die Mitglieder des Turn- und Sportvereins mit nur einer Gegenstimme sowie einer Enthaltung dafür, das "kalkulierbare Abenteuer", wie Ortsvorsteher Karlheinz Henkes den
Umbau des Hartplatzes nennt, einzugehen. Keine leichte Entscheidung, wenn man bedenkt, dass der TuS den Umbau größtenteils aus eigener Tasche finanzieren und wohl mindestens 50000 Euro aufbringen
muss. Geld, das der kleine, 300 Mitglieder zählende Verein nicht auf der hohen Kante hat. Was bleibt, ist der Weg zur Bank. Im Vorfeld mussten die Kicker und ihr Vorstand erfahren, dass der Weg
zu einer "Infrastrukturverbesserung" ein steiniger ist: So wurde dem Fußballverein die Aufnahme in den "Goldenen Plan" des rheinland-pfälzischen Landessportbundes (LBS), mit dem der Ausbau für
den Breitensport geeigneter Sportstätten gefördert werden soll, verweigert. Ursprünglich war vorgesehen, dem Verein ein neues Gelände am Ortsrand zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug sollte das
Gelände des alten Hartplatzes, das die Stadt dem TuS verpachtet hat, in Bauland umgewandelt werden. Doch dieses Projekt hat sich zerschlagen.
Der Sportbund geht davon aus, dass nur jeder zweite der heute existierenden kleinen Sportvereine die nächsten zehn Jahre überleben wird. Hinzu kommt, dass rund um Wiesoppenheim bereits sechs
Rasenplätze existieren, die mit Hilfe des Sportbundes finanziert wurden.
Vor diesem Hintergrund wollten der LSB nicht noch einmal Geld in die Hand nehmen. Es geht hier immerhin um Summen im Bereich von 100.000 Euro.
Trotz dieser Hemmnisse hat man sich beim TuS nicht unterkriegen lassen und ist jetzt auf die "kleine Lösung", also den Umbau des bestehenden Hartplatzes, verfallen. Auch hierfür gibt es
Fördergelder vom Sportbund, rund 23000 Euro. Der LSB habe diese Summe bereits zugesagt. Die Stadt ist mit 5000 Euro dabei, haben die TuS-Oberen erfahren. Außerdem ließ Ortsvorsteher Karlheinz
Henkes durchblicken, dass die Stadt auch bereit wäre, "Sachleistungen", wie etwa das Abtragen des roten Aschebodens, zu übernehmen. OB Michael Kissel habe angedeutet, dass er mit dieser "kleinen
Lösung" einverstanden sei. Der Verein müsste somit "nur" rund 50000 Euro aus eigener Tasche bezahlen.
Christoph Kraft, CDU-Fraktionsvorsitzender, ist genauso wie Ortsvorsteher Henkes (SPD) der Ansicht, dass ein Rasenplatz "die einzige Chance ist, den Verein zu sichern".